Präeklampsie
Präeklampsie (auch Schwangerschaftsvergiftung oder Gestose genannt) tritt in 2-8% aller Schwangerschaften auf. Sie gehört zu den häufigsten Gründen für mütterliche und kindliche Erkrankungen und kann unbehandelt auch tödlich verlaufen. Weltweit verliert alle 7 Sekunden eine Schwangere ihr Leben durch Komplikationen, die durch eine Präeklampsie verursacht werden. Im Rahmen des Ersttrimester-Screenings kann zusätzlich auch das individuelle Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie bestimmt werden. Wird ein hohes Risiko früh erkannt, so kann man mit geeigneten Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit des Ausbruches einer solchen Erkrankung deutlich reduzieren.
Eine deutlich höhere Erkennungsrate ist heute möglich. Dazu werden im Rahmen des Ersttrimester-Screenings zusätzliche Untersuchungen durchgeführt:
• Blutmessung in den beiden Gebärmutter-Arterien (Doppler der Aa. uterinae)
• Erhebung von Risikofaktoren aus der Eigen- oder Familienvorgeschichte
• Messung des mütterlichen Blutdrucks
• Bestimmung zweier Eiweißstoffe aus dem mütterlichen Blut (PAPP-A und PIGF)
Nach Auswertung der Risikokalkulation durch eine zertifizierte Software können derzeit ca. 80-90% der Schwangeren erkannt werden, die eine frühe Präeklampsie entwickeln (häufig schwerer verlaufende Form) und ca. 35% der Frauen, bei denen die Erkrankung nach der 34. SSW auftreten wird.
Hinweis: Zeigt der Screening-Test ein erhöhtes Risiko für eine später auftretende Präeklampsie an, so steht heute mit der möglichst umgehenden täglichen Einnahme von niedrig dosiertem ASS (100-150mg) bis zur 36.SSW eine Therapie zur Verfügung, die über 75% der frühen (meist schweren) Formen und knapp 40% der Spätformen verhindern kann.