Für noch mehr Sicherheit:
Zusatzleistungen während der Schwangerschaft

Für ein sicheres Gefühl während der Schwangerschaft.

Die obligatorische, von den Kassen übernommene Basis-Mutterschaftsvorsorge entspricht unseres Erachtens der Medizin des letzten Jahrhunderts. Sie kann aber durch weiteren Untersuchungen und Maßnahmen sinnvoll ergänzt und verbessert werden, damit Ihre Behandlung in der Schwangerschaft dem heutigen Stand der Medizinentwicklung und Ihren Wünschen entspricht.

Zusätzliche Ultraschalluntersuchung

Über die lediglich drei von der Kasse übernommene Ultraschalluntersuchungen kann auf Wunsch der Patientin zu jedem Zeitpunkt eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Hier können z.B. Wachstumsverzögerungen oder andere Auffälligkeiten entdeckt werden.

Zytomegalie

Die Zytomegalie wird vom humanen Zytomegalievirus (HCMV) hervorgerufen und ist die häufigste Ursache von Infektionen des Kindes im Mutterleib. Zytomegalie ist eine der am weitesten verbreiteten Viruskrankheiten. In Deutschland haben etwa 60 Prozent der Frauen die Infektion durchgemacht und besitzen Antikörper, so dass keine Erstinfektion mehr stattfinden kann (eine Wiederinfektion ist selten und weniger gefährlich). Die restlichen 40 Prozent sind jedoch gefährdet. Die Übertragungsrate des Zytomegalievirus auf das Ungeborene steigt im Laufe der Schwangerschaft (zu Beginn der Schwangerschaft 9%, im letzten Drittel ca. 72%). Bis zu einem Fünftel der infizierten Neugeborenen leidet unter neurologischen und sonstigen ernsthaften Langzeitschäden. Die Übertragung erfolgt durch Schmierinfektion, also direkten Kontakt von Schleimhäuten mit infektiösen Körperflüssigkeiten wie Nasensekret, Speichel, Tränenflüssigkeit, Urin, Genitalsekrete etc. Der häufigste Übertragungsweg ist der von einem Geschwisterkind auf die nicht-immune Mutter. Eine Therapie der Zytomegalie in der Schwangerschaft ist z. Zt. experimentell. Erheblich wichtiger und sehr wirksam ist aber eine entsprechende Vorbeugung durch spezielle Hygienemaßnahmen, wenn die fehlende Immunität bei der Schwangeren bekannt ist. Daher empfehlen die Leitlinien der Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) die Bestimmung des Immunstatus in der Frühschwangerschaft.

Toxoplasmose

Wir können mittels Blutuntersuchung testen, ob Sie gegenüber Toxoplasmoseerregern Immunschutz besitzen. Diese Erreger übertragen sich vorwiegend über Katzenkot oder werden über die Nahrung aufgenommen. Die Infektion verläuft meist ohne Symptome, so dass sie nicht bemerkt wird. Erkennt man die Krankheit in der Schwangerschaft nicht und behandelt sie nicht, resultieren möglicherweise schwere kindliche Schäden. Nach einmaliger Erkrankung besteht ein lebenslänglicher Immunschutz. Bei nicht immunen Schwangeren sollte eine Kontrolle in der Frühschwangerschaft, in der 18. sowie in der 24.-28. SSW erfolgen. Falls eine akute Infektion festgestellt wird, kann diese behandelt werden. Meiden Sie in der Schwangerschaft den Verzehr von ungewaschenem Gemüse und Obst, rohem Fleisch (Tatar/Mett) und zu engen Kontakt zu Katzen, insbesondere das Reinigen der Katzentoilette.

Vorsorge, Laboruntersuchung

Sprechen Sie uns an. Wir informieren Sie persönlich über die Kosten von Zusatzleistungen.

WIR BEGLEITEN SIE | WIR NEHMEN UNS ZEIT – FÜR EIN SCHÖNES SCHWANGERSCHAFTS- UND GEBURTSERLEBNIS

Der nicht-invasive Pränataltest (NIPT)

Mit dem Nachweis freier fetaler DNA steht eine völlig neue Methode des Screenings auf eine Chromosomenstörung beim ungeborenen Kind zur Verfügung. Wie beim Ersttrimester-Screening oder den Screening-Methoden im zweiten Trimester ist hierfür zunächst kein invasiver Eingriff (keine Fruchtwasser-Punktion oder Chorionzottenbiopsie) erforderlich. Lediglich ein positives (also auffälliges) Ergebnis muss weiterhin durch eine Fruchtwasseruntersuchung oder Chorionzottenbiopsie abgeklärt werden. Die Falsch-Positivrate des NIP-Tests ist mit 0,06% unübertroffen niedrig (nicht einmal jedes 1600. Ergebnis ist falsch positiv), so dass sich Befunde mit hohem Risiko für eine kindliche Trisomie 21 in der Regel bestätigen. Auch die Erkennungsrate ist mit >99,5% für die Trisomie 21 extrem hoch. Der NIP-Test erkennt auf Wunsch auch X/Y-chromosomale Störungen 45,X0 (Turner-Syndrom), 47,XXY (Klinefelter-Syndrom), 47,XXX (Triple-X-Syndrom) und 48,XXYY.

Ersttrimesterscreening

Das Ersttrimesterscreening, auch Nackentransparenz-Messung genannt, ist eine Untersuchung, die es gestattet, eine individuell auf Ihre Schwangerschaft abgestimmte Wahrscheinlichkeit zu berechnen, ob Ihr Kind von einem Down-Syndrom oder einer anderen Erbgutstörung betroffen sein könnte. Durch eine Ultraschalluntersuchung wird die sogenannte Nackentransparenz gemessen, eine unter der Haut liegende Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des Babys, die normalerweise 1-2 mm beträgt.
Zusätzlich werden durch eine Blutentnahme bei der werdenden Mutter zwei Eiweißstoffe bestimmt und die Ergebnisse unter Berücksichtigung des mütterlichen Alters zu einer Risikoberechnung zusammengefasst. Mit dieser Untersuchung werden rund 90% der Schwangerschaften, bei denen ein Down-Syndrom vorliegt, im ersten Schwangerschaftsdrittel als auffällig erkannt, was die hohe Empfindlichkeit dieser Methode belegt.
Eine auffällige Nackenfaltenmessung bedeutet außerdem in ca. 20% der Fälle einen Hinweis auf andere Auffälligkeiten, wie z.B. Herzfehler, seltene Syndrome, nicht genetisch bedingte Fehlbildungen. Daher handelt es sich um eine sehr sensible Methode um sehr früh eventuelle Auffälligkeiten zu vermuten und durch erweiterte spezialisierte Ultraschalldiagnostik auch zu entdecken.

Streptokokken der Gruppe B (GBS)

Diese Bakterien kommen relativ häufig (ca. 30%) in der natürlichen Flora des Darmes oder der Scheide vor. Bei Erwachsenen führen sie in sehr seltenen Fällen zu Erkrankungen; bei Neugeborenen können sie allerdings schwere Infektionen wie Sepsis (Blutvergiftung), Lungenentzündung oder Meningitis (Hirnhautentzündung) verursachen.

Durch einen Scheidenabstrich am Ende der Schwangerschaft (am besten in der 35.-37. SSW) kann das Vorhandensein dieser Bakterien festgestellt werden. Bei positivem Test wird unter der Geburt intravenös ein Antibiotikum verabreicht, um das Kind vor einer Infektion zu schützen.

Früher Organultraschall

Zwischen der 9. und 14. SSW ist es möglich, einen frühen Organultraschall durchzuführen. Diese Untersuchung ermöglicht die frühzeitige Erkennung einer Vielzahl von angeborenen Anomalien und Entwicklungsstörungen, die bei ca. 3% aller Schwangerschaften auftreten. Der frühe Organultraschall ist keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen und bis auf wenige Ausnahmen eine Selbstzahlerleistung.

Mögliche Indikationen für frühen Organultraschall auf Kasse:

  • Konkreter Verdacht auf eine grobe Fehlbildung
  • Auffällige Biochemie, auffälliges Ersttrimesterscreening, auffällige Nackentransparenz, auffälliger NIPT
  • Z.n. Aneuploidie/syndromaler Erkrankung in der vorangegangenen Schwangerschaft
  • Nachgewiesene genetische, nicht spät manifeste Erkrankung bei einem Elternteil
  • Nachgewiesene genetische, nicht spät manifeste Erkrankung bei einem Elternteil
  • Mehrlingsschwangerschaften insbesondere bei zweifelhaften chorialen Verhältnissen und wegen des generell erhöhten Fehlbildungsrisiko
  • V.a. TORCH-Infektion in der Frühschwangerschaft • Relevante Erkrankungen der Mutter (Lupus erythematodes, Sjögren- Syndrom, usw.)
  • Einnahme sicher teratogener Medikamente wie z.B. Isoretionide, Marcumar, Valproat

In allen anderen Fällen ist der frühe Organultraschall ein sinnvolles Screening für jede Schwangere.

Frühes Präeklampsie-Screening

Präeklampsie (auch Schwangerschaftsvergiftung oder Gestose genannt) tritt in 2-8% aller Schwangerschaften auf. Sie gehört zu den häufigsten Gründen für mütterliche und kindliche Erkrankungen und kann unbehandelt auch tödlich verlaufen. Weltweit verliert alle 7 Sekunden eine Schwangere ihr Leben durch Komplikationen, die durch eine Präeklampsie verursacht werden. Im Rahmen des Ersttrimester-Screenings kann zusätzlich auch das individuelle Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie bestimmt werden. Wird ein hohes Risiko früh erkannt, so kann man mit geeigneten Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit des Ausbruches einer solchen Erkrankung deutlich reduzieren.

Eine deutlich höhere Erkennungsrate ist heute möglich. Dazu werden im Rahmen des Ersttrimester-Screenings zusätzliche Untersuchungen durchgeführt:

  • Blutmessung in den beiden Gebärmutter-Arterien (Doppler der Aa. uterinae)
  • Erhebung von Risikofaktoren aus der Eigen- oder Familienvorgeschichte
  • Messung des mütterlichen Blutdrucks • Bestimmung zweier Eiweißstoffe aus dem mütterlichen Blut (PAPP-A und PIGF)

Nach Auswertung der Risikokalkulation durch eine zertifizierte Software können derzeit ca. 80-90% der Schwangeren erkannt werden, die eine frühe Präeklampsie entwickeln (häufig schwerer verlaufende Form) und ca. 35% der Frauen, bei denen die Erkrankung nach der 34. SSW auftreten wird.

PRÄEKLAMPSIE-SCREENING:
FRÜHZEITIG HANDELN,
RISIKEN MINIMIEREN

HINWEIS

Zeigt der Screening-Test ein erhöhtes Risiko für eine später auftretende Präeklampsie an, so steht heute mit der möglichst umgehenden täglichen Einnahme von niedrig dosiertem ASS (100-150mg) bis zur 36.SSW eine Therapie zur Verfügung, die über 75% der frühen (meist schweren) Formen und knapp 40% der Spätformen verhindern kann.

© 2024 - Die Frauenärzte Cham | MVZ GmbH, Ärztl. Leitung MUDr. Jakub Nosek